Ein Bericht von Sabine Schmörer
Als ich auf der GEO-Messe im Mai 2017 den BRK-Stand besuchte, hatte ich noch keine große Vorstellung davon, welche Leistungen und Dienste das Bayerische Rote Kreuz anbietet.
Neben dem hauptamtlichen Rettungsdienst waren die ehrenamtlichen Dienste zur Blutspende, dem Jugendrotkreuz und die Losbude an der Gmünder Kerwa für mich “Das Rote Kreuz“ – aber dann sah ich an dem Stand eine große Feldküche und auf meine Nachfrage, was es damit auf sich hatte, erklärten mir die Feldköche M. Erbs und P. Naumann, dass es in der Gmünder Bereitschaft noch ein ehrenamtliches Segment gibt, die „SEG Verpflegung und Betreuung“ – „Wir rücken aus, wenn es Einsatzkräfte eigener und anderer Institutionen bei Großeinsätzen zu verpflegen gilt, z. B. bei Bränden, Hochwasser, bei politischen Großveranstaltungen oder zur Staubetreuung von Personen bei Autobahnunfällen, und wir arbeiten dem Rettungsdienst bei einem Massenanfall von Verletzten oder bei Evakuierungen zu!“
Ich war tief beeindruckt und fasste noch am gleichen Tag den Entschluss, dem BRK beizutreten und reichte meine Anmeldung ein.
Anschließend meldete ich mich als „Praktikantin“ für drei Einsätze (Burning Beach, Seenlandmarathon und Jugendtraining der Wasserwacht). Gruppenführer T. Hutzler nahm mich sofort unter seine Fittiche und so konnte ich mich nicht nur tatkräftig in das Verpflegungssegment einbringen, sondern er ermöglichte mir auch noch einen Einblick in das Erstversorgungszelt.
Bereitschaftsleiter A. Meyer meldete mich wenige Tage danach zu meiner Sanitätsausbildung im KV Südfranken an. Jetzt hieß es wieder die Schulbank drücken, für 64 (ehrenamtliche) Stunden, verteilt auf 4 Wochenenden. Neben Theorieinhalten wie Anatomie, Physiologie etc., galt es viel Praktisches wie Herzlungenwiederbelebung oder Verbandskunde zu lernen; aber meine Kollegen aus Haupt- und Ehrenamt waren jederzeit bereit meine (vielen!) Fragen zu beantworten. Sie boten mir sogar an, sich wöchentlich zum - teils auch sehr spaßigen- Praxistraining auf der Wache zu treffen. So wechselte anfängliche Unsicherheit zu Motivation und Begeisterung und ich erhielt eine vollumfängliche Basisausbildung, die ich schlussendlich mit einer Theorie-/Praxisprüfung erfolgreich abschloss.
Mit dieser Grundausbildung ist es mir nun möglich, mich in 2018 mit Folgelehrgängen für die speziellen Bereiche „Betreuung und Verpflegung“ weiter zu qualifizieren und ich freue mich darauf, mich in die Bereitschaft GEO ehrenamtlich einzubringen, die mich so herzlich aufgenommen hat und die getreu dem BRK-Leitsatz „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ einen so wichtigen und oft unterschätzten Beitrag für die Gesellschaft leistet!
Am letzten Freitag feierte Regina Paukner ihren runden Geburtstag. Vormittags überreichte ich im Namen der Bereitschaft Blumen und ein Geschenk. Im großen Wohnzimmer in Untersteinbach hatten sich bereits viele Familienmitglieder sowie Freunde eingefunden und bei einem leckeren Weißwurstfrühstück gab es interessante Gespräche. Das „Geburtstagskind“ kam allerdings nicht zur Ruhe, denn es war ein immerwährendes Kommen und Gehen und zwischendurch klingelte auch noch das Telefon. Tja, so ein runder Geburtstag ist schon eine Herausforderung und wie Regina mir sagte: „Man wird nicht jünger!“. Aber es war eine schöne Geburtstagsfeier. Es wurde gemunkelt, dass die Feierlichkeiten im Hause Paukner sogar bis Samstagabend andauerten…….
Unser Kamerad Gert Rosenbauer konnte ihm nicht entrinnen, seinem 70. Geburtstag! Und von langer Hand geplant und vorbereitet, sicherlich „federführend“ durch seine Ehefrau Karin, wurde dann auch Ende September entsprechend 3 Tage lang zünftig gefeiert. An seinem Geburtstag überreichte ich im Namen unserer Bereitschaft das traditionelle Geburtstagsgeschenk. Es waren Familienmitglieder und befreundete Ehepaare sowie einige Kinder anwesend, so dass sich eine muntere Geburtstagsrunde ergab. Gerts Freudentag wurde gebührend mit leckerem Essen und reichhaltigem Angebot an Getränken sowie guten Gesprächen gefeiert. Und zur Klarstellung: Gert hat nicht in Nobelort Marbella gefeiert, sondern bei sich zu Hause. Es war ein sehr schöner Abend!
Das Jugendrotkreuz und die Bereitschaft hatten am 22.12. zur Weihnachtsfeier mit Ehrungsabend eingeladen. Die zahlreich erschienenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sowie diverse Gäste wurden von mir begrüßt. Dann sprach der 1. Bürgermeister Ben Schwarz den Dank der Gemeinde für das Engagement der Rot-Kreuzler aus. Besonders freue er sich über die vielen Kinder, die sich im JRK engagieren. In diesem Zusammenhang übergab er jeweils eine Spende für das JRK und die Wasserwachtjugend. In meiner Ansprache ging ich auf das Miteinander in der Bereitschaft ein und dankte allen Ehrenamtlichen für 7.000 geleistete Stunden in 2017. Mein Dank galt dabei aber auch den Angehörigen für den „Verzicht“ ihrer Familienangehörigen! Des Weiteren fanden heuer 10 neue Mitglieder den Weg in die Bereitschaft! Für das kommende Jahr steht die Weiterqualifizierung der aktiven Mitglieder sowie die stärkere Vernetzung mit der örtlichen Wasserwacht, um den künftigen Herausforderungen besser gewachsen zu sein, im Vordergrund. Mittels eines Ratespieles gaben die Kinder vom JRK anschließend einen sehr unterhaltsamen Einblick in die Weihnachtsrituale anderer Länder. Ein weiteres Highlight war ein von „Neumitglied“ Sabine Schmörer in fränkischer Mundart vorgetragene Geschichte über den „Apfent“. Danach gab es Grußworte vom 1. Vorsitzenden Wolf-Dieter Überrück sowie des Kreisbereitschaftsleiters Michael Hofer. Abschließend wurden diverse Bereitschaftsmitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft mit Urkunden und Ehrenzeichen in Silber und Gold vom Kreis-, Bezirks- sowie Landesverband geehrt. Addiert ergaben sich 1.075 Rotkreuzjahre! Für die weihnachtlich-musikalische Begleitung des Abends sorgte ein Quintett von G’münder Musikern.
Es war für mich ein schöner Abend!
Arnd
Im Bild von links nach rechts
Michael Hofer, Michael Erbs, Arnd Meyer, Alexander Loy, Walter Schwarz, Monika Reichenberger, Wolf-Dieter Überrück, Eva Woldt, Werner Braun, Cathrin Straußberger, Roswitha Mohr, Peter Naumann, Monika Naumann, Gabriele Förthner, Thomas Erbs, Beate Schmidpeter, Toni Schmidpeter, Ben Schwarz, Regina Paukner und Babette Katheder
Am 17. August um 03:32 Uhr erfolgt die Alarmierung über den Piepser. Wohnhausbrand in Roth. Die Einsatzkräfte vor Ort müssen mit Getränken versorgt werden. Zudem sind Bewohner des brennenden Hauses zu betreuen. Zum Einsatzort fahren wir mit nur 3 Mann, da viele unserer Kameradinnen und Kameraden in Urlaub sind bzw. bei anderen Veranstaltungen Dienste übernommen haben. Vor Ort werden wir dann von unserer Patenbereitschaft aus Abenberg tatkräftig unterstützt. Wir sind zusammen mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team! Nachdem die „Versorgungsstation“ aufgebaut ist, werden alle Einsatzkräfte mit Kalt- und Warmgetränken versorgt. Dann kommen auch Bewohner des lichterloh brennenden Hauses zu unserem Versorgungspunkt. Sie werden mit Decken sowie Süßigkeiten und Getränken versorgt und es findet ein erstes Kennenlernen statt. Die Bewohner werden namentlich registriert, damit jederzeit nachvollziehbar ist, wer sich aus dem brennenden Haus retten konnte. Wir kümmern uns auch um die weitere Unterbringung der Hausbewohner, die keine Aufnahmemöglichkeit bei Freunden oder Verwandten haben. Am Vormittag bekommen die Einsatzkräfte dann noch ein „Weißwurstfrühstück“, damit sie in diesem kräfteraubenden Einsatz fit bleiben. Gegen 12:30 Uhr, also nach 9 Stunden, endet dieser Einsatz für uns. Leider nimmt der Einsatz im Nachhinein noch ein tragisches Ende, da ein Hausbewohner sich nicht mehr vor den Flammen retten konnte.